Happy-End der virtuellen RDJ-Leiterausbildung 2021!

41 Jugendliche schlossen die virtuelle RDJ-Leiterausbildung ab
Im Herbst 2020 sollte die Grundausbildung zum/zur ehrenamtlichen JugendleiterIn zum ersten Mal seit langer Zeit wieder durch den RDJ organisiert werden. Doch drei Tage vor Beginn machte Corona dem RDJ einen Strich durch die Rechnung. Somit bliebt der AG Leiterausbildung nichts Anderes übrig als die RDJ-Grundausbildung kurzfristig abzusagen. Jedoch entschied sich die AG schnell dazu eine digitale Alternative auf die Beine zu stellen – die virtuelle Leiterausbildung des RDJ war geboren!

Der virtuelle Teil

Neben Online-Seminaren, die am 8., 22. und 23. Januar sowie am 5. und 6. Februar 2021 stattfanden, wurden die angehenden JugendleiterInnen der Jugendorganisationen über die digitale Lernplattform „Moodle“ auf den Prüfstand gestellt. Dort mussten sie interaktive und kreative Aufgaben, die sie von der AG Leiterausbildung gestellt bekamen, selbständig zuhause lösen. Die Aufgaben wurden durch die Hinzunahme von digitalen Apps oder durch von Ehrenamtlichen erstellte Videos oder aufbereitete Bilder ergänzt. Zum Beispiel wurde in Zusammenarbeit mit ArTiVi ein virtuelles Museum für die Vorstellung der Jugendgruppen erstellt oder mit Hilfe eines Grafikers Bilder zu Situationen aus dem Leiteralltag und den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen gestaltet. Mittels einer App wurden diese Bilder mit Markierungen, mit direktem Zugriff auf zusätzliche Informationen, wie Audio- und Videodateien, Einbettungen und Web-Links, versehen.

In den Online-Seminaren wendeten die angehenden JugendleiterInnen das in der Lernplattform Gelernte an. So mussten sie sich für das Modul „Rechte und Pflichten“ vor einer Richterin verantworten oder aber auch den Wert der Jugendarbeit in einer Sitzung mit hiesigen Politikern verteidigen. Das sorgte für einige rauchende Köpfe bei den Jugendlichen!

Natürlich kam auch der Spaß nicht zu kurz. So sorgten unter anderem Gameshows mit „Joko und Klaas“ dafür, dass die Jugendlichen spielerisch an die Themen „Jugendarbeit in Ostbelgien“ oder „Spielpädagogik“ herangeführt wurden. Im Modul „Externe Kommunikation“ schrieben die Jugendlichen Mails an ihre zukünftigen Kinder, Eltern und Lagerhausvermieter und waren gleichzeitig die Social-Media-Beauftragten ihrer Jugendgruppe. Weitere Themen wie der Umgang mit Konflikten, die Gewaltprävention und Jugendhilfe sowie der Einbezug von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, Beeinträchtigungen und Chancenarmut in Jugendgruppen rundeten den virtuellen Teil ab.

Der Präsenztag

Alle Module, die nicht virtuell durchführbar waren, wurden im Rahmen eines Präsenztages aufgearbeitet. Darunter zählte vor allem das Meisterstück der Jugendlichen – ein großes Spiel, welches sie planen und leiten mussten!

Nach etwas mehr als drei Monaten Wartezeit konnte der Präsenztag endlich am 15. Mai 2021 stattfinden! Dazu fanden die Jugendlichen in zwei Blasen auf dem Gelände des Eupener Amateurfußballverbandes zusammen, in denen sie in fünf Gruppen ihr Meisterstück vorführen durften. Dabei waren die Jugendlichen nicht nur Spielleiter- sondern auch MitspielerInnen und das sorgte für eine Menge Spaß!

In den Meisterstücken schlüpften die Jugendlichen unter anderem in die Rollen von Katniss Everdeen und Peeta Mellark aus den Tributen von Panem, fanden sich auf einmal im Brett- und Video-Spiel „Jumanji“ wieder, wurden von Dr. Frankenstein auf geistige und körperlichen Fähigkeiten geprüft oder gingen auf die Suche nach verlorenen Impfdosen und Spritzen. Toll, wie die Jugendlichen das beigebrachte Wissen kreativ und spielerisch umsetzen konnten! Abgerundet wurde das Ganze durch ein Spiel der AusbilderInnen im Wald, in dem verschiedene Gangs ihr Gebiet in der Hood vergrößern und so ihr Einflussgebiet in der Stadt ausweiten wollten. Dazu waren ihnen alle Mittel recht – Erpressung, Drogendeals, Glücksspiel und mit Hilfe einer Menge Cash, aber Achtung! Wehe, die Polizei schritt ein und buchtete die Gang-Mitglieder ein. Es sei denn, die lokalen Behörden konnten geschmiert werden…

So konnten die langjährigen Ehrenamtlichen, die selbst seit vielen Jahren als LeiterInnen aktiv sind, den angehenden JugendleiterInnen ihr Wissen und ihre Erfahrung mit auf den Weg geben – natürlich nicht beim Schmieren, sondern beim Leiten eines Spiels.

Und dann war es geschafft! Der RDJ konnte mit voller Stolz verkünden, dass insgesamt 41 Jugendliche die virtuelle RDJ-Leiterausbildung bestanden und einen Teil des ersten Ausbildungszyklus erfolgreich abgeschlossen haben. Die Jugendlichen haben trotz der Umstände toll mitgezogen in den letzten Wochen und Monaten – und wer weiß? Vielleicht stehen sie eines Tages auf der Seite der AusbilderInnen und bilden selbst junge Menschen zum/zur Jugendleiterin aus.