„Europa, was geht morgen?“: Eine spannende Podiumsdiskussion!

Wie (Europäische) Jugendbeteiligung gelingen kann
Am Freitagabend, den 20. Mai versammelten sich rund 15 junge Menschen, um der Veranstaltung "Europa, was geht morgen?" des RDJ, von Eurodesk und Europe Direct Ostbelgien beizuwohnen, um zusammen mit Martin Speer, Jugendministerin Isabelle Weykmans und Rolf Falter (Leiter des Verbindungsbüros des EU-Parlaments) herauszufinden, wie Jugendliche es schaffen, ihre Interessen und Meinungen bestmöglich in der Gesellschaft einzubringen.

Jugendliche sollen sich noch mehr für ihre Ideen und Interessen einsetzen

Als junger Mensch lohnt es sich, sich für seine eigenen Ideen einzusetzen“, erklärte Martin Speer (Europa-Aktivist) in seinem Inputreferat zum Thema Europäische Jugendbeteiligung. Dies hat er vor einigen Jahren selbst unter Beweis gestellt, wie er dem Publikum anhand seines Konzepts zu „Free Interrail“, kostenlose Zugtickets für 18-jährige in Europa, vorstellte. Denn zusammen mit seinem Kommilitonen und Kumpel Vincent Herr haben sie als Studenten genau diese Idee in die EU eingebracht und umgesetzt, sodass sie sogar ein eigenes EU-Programm wurde. Martin Speer erzählte, dass es für junge Menschen, die Ideen einbringen möchten, überaus wichtig ist, über jegliche Kanäle (Austausch mit Politikern und Presse, Verbreitung über Social-Media, usw.) viel Lobbyarbeit zu betreiben. „Denn wenn wir viel Arbeit reinstecken, können wir auch viel bewirken“, gab er dem jungen Publikum mit.

Rolf Falter, Leiter der Verbindungsbüros des EU-Parlaments steuerte hinzu, dass junge Menschen viel Lärm machen und sich für eine Sache hartnäckig einsetzen sollten, damit sich etwas bewegt. Dabei verwies er auf die Erfolge, die die Fridays-for-future-Bewegung in Europa und auf der ganzen Welt bereits erzielen konnte. Dazu erklärte er anhand von Beispielen, wie die Europäische Union aufgebaut ist und wie sie funktioniert. Dabei konnten die anwesenden Zuschauer:innen bereits interaktiv an dem Austausch teilnehmen und ihm mittels App konkrete Fragen stellen.

Ein demokratischeres, wehrhafteres und gleichberechtigteres Europa

Das setzte sich bei der angrenzenden Podiumsdiskussion fort, zu der auch die Jugendministerin der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Isabelle Weykmans, eingeladen war. Sie wies explizit auf die Erfolgschancen von jungen Menschen bei einer vermehrten Beteiligung hin, was sich in den letzten Jahrzehnten stetig entwickelt hat, „wie beispielsweise die 68er Studentenbewegung zeigte“.

Während der Podiumsdiskussion, moderiert von Raffaela Schauss, wurden von den jungen Teilnehmenden aber auch weitere Themen wie Geo-Blocking, den European Green Deal oder die Gründung einer Europa-Armee angesprochen. Geo-Blocking beispielsweise bedeutet, dass deutschsprachige Belgier unterschiedliche Inhalte (z.B. You-Tube-Videos, usw.) in der jeweiligen Muttersprache aus anderen Ländern nicht zur Verfügung stehen, da diese nicht über die Ländergrenzen hinaus ausgestrahlt werden dürfen. Und als die Frage aus dem Publikum kam, welche Idee Martin Speer als nächstes umsetzen würde, antwortete er, dass er gerne für jedes neugeborene Baby einen Baum in einem europäischen Wald anpflanzen und mit einem QR-Code versehen würde, sodass immer eingesehen werden kann, wie der Baum wächst und gedeiht.

Zum Abschluss des Abends waren sich alle Anwesenden einig, dass die Zukunft ein noch gerechteres und europäischeres Europa für uns bereithält und dass insbesondere junge Menschen sich noch mehr einbringen sollen mit ihren Ideen und Interessen. Denn das Beispiel von Martin Speer und Vincent Herr zeigt, dass dies mehr als nur gelingen kann.