„Lässig statt stressig“
Was ist Stress eigentlich?
In fünf kleineren Seminaren wurde festgestellt, dass Stress eine natürliche Reaktion des Körpers ist auf Situationen, die Druck oder Anspannung auslösen. Das muss aber nicht unbedingt negativ sein, denn oftmals fördert er auch positive Ereignisse, wie z.B. dass er deine Leistung bei einem Wettkampf erhöht oder deine Motivation vor einer Prüfung steigert. Hält dieser jedoch über einen längeren Zeitraum an, kann das ohne Pause zu einer Überlastung führen, was einen Burn-out oder Depressionen auslösen könnte.
Bevor das eintritt, solltest du deine Stressfaktoren analysieren. Das können die Schule, die Uni oder die Arbeit (Prüfungen, Home-Schooling/Office, Leistungsdruck, usw.) , aber auch Menschen bis hin zur Familie, tief verankerte Glaubenssätze (z.B. „Ich bin es nicht wert“, „Ich habe es nicht verdient, glücklich zu sein“) und in der heutigen Zeit vor allem auch der Handykonsum und Social-Media sein. Dort tummeln sich ganz viele Stressoren in Form von falschen Vorbildern oder Erwartungshaltungen, z.B. dass du immer up-to-date sein oder direkt antworten musst.
Wie kann ich ihn bewältigen?
Es wurden verschiedene Ateliers angeboten, aus denen die Jugendlichen die passenden für sich wählen durften. Einige powerten sich bei der Selbstverteidigung aus und schrien sich den Stress von der Seele, während die anderen eine entspannte Yoga- oder Achtsamkeitsstunde einlegten, um zur Ruhe zu kommen. Dabei half auch eine gemütliche Wanderung durch den angrenzenden Wald. Zudem wurde aufgezeigt, wie gesund, lecker und ohne viel Aufwand gekocht werden kann oder was für coole Sachen bei einem Mal- und Bastelworkshop herauskommen können.
Das Schöne hierbei war, dass sie Gemeinsamkeiten in den unterschiedlichsten Lebenslagen fanden und sich folglich sehr schnell öffneten. Die Jugendlichen hatten eine Menge Spaß und entdeckten sogar etwas für sie persönlich, was sie sonst niemals ausprobiert hätten!
Dadurch lernten sie, dass es wichtig ist auf eine gesunde Balance zwischen Stress und Entspannung zu achten. Das bedeutet für dich, dass du regelmäßig Pausen und Auszeiten in deinem Alltag einlegen und deine Grenzen setzen solltest. Kommuniziere klar aber sachlich, wenn dir etwas nicht passt und entferne dich von sogenannten Energievampiren, die dir Energie in deinem Leben (im Alltag und auf Social-Media) rauben. Baue dir Routinen im Alltag ein, die dich unterstützen und schon kleine Stresssituationen, wie z.B. das einfache Aussuchen der täglichen Kleidung, vermeiden können.
Abgerundet wurde das Wochenende mit einem ausgelassenen Karaokeabend am Samstagabend, bei dem zum Abschluss das Lied „Applaus, Applaus“ von den Sportfreunden Stiller Arm in Arm gesungen wurde. Das führte uns auch vor Augen, wie wichtig Zusammenhalt und Freude in stressigen Zeiten sein kann.
Was wenn ich doch mal Hilfe brauche?
Es ist überhaupt nicht verkehrt, wenn du dir Hilfe suchen möchtest! Dazu gibt es viele Angebote in Ostbelgien, wie z.B. das BTZ, die Telefonhilfe, Psychologen, Kinesiologen, Stress-Coaches sowie weitere, vor allem aber auch Familienmitglieder und Freunde.
Wichtig ist, dass du den Schritt wagst und geduldig bleibst, auch wenn die erste Beratung oder Bezugsperson nicht so zu dir passt. Bleibe am Ball und schaue dir mehrere Angebote an – dann wirst du das Richtige für dich finden!
Wie können wir dir helfen?
Dabei helfen kann dir vielleicht auch unsere Podcast-Ausgabe von „’ne Soirée“, in der wir über das Thema Mentale Gesundheit und Stress und der du vielleicht schon einige Tipps und Tricks für dich übernehmen kannst.
Darin findest du auch die 66-Tage Challenge vor, die wir zusammen mit JeZenTi ins Leben gerufen haben! Wir haben nämlich gelernt, dass Routinen eine wichtige Stütze sind und da Forscher festgestellt haben, dass es 66 Tage dauert, bis eine Routine zur Routine wird, haben wir für dich ein cooles Spielfeld geschaffen. Dieses soll dir mit gezielten Fragen und Aufgaben dabei helfen, dein Leben bewusster und entspannter zu gestalten! Das Spielfeld haben wir dir zum Download zur Verfügung gestellt. Druck sie dir auf ein Blatt mit Vorder- und Rückseite aus, nimm dir eine Wäscheklammer und rücke jeden Tag ein Spielfeld vor – viel Spaß!
Der Workshop „Lässig statt stressig“ wurde unterstützt durch den BRF, Intego Ostbelgien und den Jugendstrategieplan der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. Das Projekt fand im Rahmen des Europäischen Jahres der Jugend statt.