Jugendparlament 2023

Am Wochenende vom 17., 18. und 19. März 2023 fand in Zusammenarbeit mit dem Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft, dem Institut für Demokratiepädagogik und dem Rat der Deutschsprachigen Gemeinschaft das Jugendparlament statt. 21 Jugendliche haben an dieser Veranstaltung teilgenommen, mit dem Ziel, Handlungsempfehlungen an die Politik zu übergeben.
Das Projekt war ein Erasmus+ Projekt, dementsprechend ko-finanziert von der Europäischen Union. Wir bedanken uns beim Jugendbüro (www.jugendbuero.be) für die Unterstützung!

Am 4. März trafen sich die Jugendlichen das erste Mal im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft zu einem Vorbereitungstag. Die Teilnehmer:innen haben an diesem Tag die „Demokratiefabrik“ besucht – eine interaktive Ausstellung zu verschiedenen demokratischen Themen.

Danach wurden ihnen die drei ausgewählten Themen präsentiert (Jugend und Politik, Jugend und Arbeit, Nachhaltigkeit). Da die Jugendlichen im Anschluss das Thema wählen sollten, zu dem sie schlussendlich Handlungsempfehlungen ausarbeiten, bekamen die Teilnehmer:innen ausführliche Infos von Expertinnen. Nach den Präsentationen zu den drei Themen wurde demokratisch abgestimmt und das Hauptthema war nun Jugend und Arbeit. Zum Schluss waren noch zwei Journalisten eingeladen, die über ihre Arbeit und den Einfluss der Presse in der Politik berichteten.

Am 17. März trafen sich dann die Teilnehmer:innen zum Startschuss im Kloster Heidberg. Nach dem Abendessen ging es noch in einen leichten Workshop zum Thema Wahlen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Hier lernten die Jugendlichen mehr über die Funktion des Parlamentes, den Ablauf der Wahlen und die Arbeit der Abgeordneten. Zum Abschluss ging es dann noch in den Klosterkeller, um den Abend ausklingen zu lassen.

Ausschlafen konnten die Teilnehmer:innen jedoch nicht, denn am nächsten Tag um 10:00 ging es an die Arbeit. Die Jugendlichen wurden in Arbeitsgruppen unterteilt und jede Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit einem spezifischen Aspekt des Themas Jugend und Arbeit. In jeder Gruppe wurde ein Pressesprecher, ein Gruppensprecher, ein Vorsitzender und ein Schriftführer bestimmt.

  • Der Pressesprecher hatte die Aufgabe, zusammen mit den anderen Pressesprechern am Sonntag ein Interview mit dem BRF und dem Grenzecho zu führen.
  • Der Gruppensprecher sollte die Arbeit seiner Gruppe dem Plenum vorstellen und er/sie war ebenfalls dafür zuständig, die Handlungsempfehlungen am Sonntag der Politik vorzustellen.
  • Der Vorsitzende sorgte dafür, dass der Ablauf in der Arbeitsgruppe reibungslos verläuft. Er/sie erteilte das Wort und achtete darauf, dass der rote Faden während den Gesprächen nicht verloren ging.
  • Der Schriftführer notierte alle Erkenntnisse und stellte sie allen zur Verfügung.

Die drei Gruppen arbeiteten den ganzen Nachmittag an ihren Empfehlungen. Gegen 16:00 kamen die Gruppen dann zusammen, um ein gemeinsames Dokument mit Handlungsempfehlungen aufzusetzen. So kamen schlussendlich fünf Handlungsempfehlungen zustande. Nach getaner Arbeit ging es dann in die Pigalle, um den Tag in gemütlicher Atmosphäre abzuschließen!

Auch am Sonntag mussten die Teilnehmer:innen früh das Kloster Heidberg verlassen. Die Pressesprecher trafen sich schon um 9:00 mit den Journalisten zum Interview. Um 10:00 war es dann soweit, und die Jugendlichen durften ihre Handlungsempfehlungen der Politik vorstellen. Anwesend waren:

  • Der Parlamentspräsident Charles Servaty (SP)
  • Die Ministerin Isabelle Weykmans (PFF)
  • Der Abgeordnete Karl-Heinz Lambertz (SP)
  • Der Abgeordnete Freddy Cremer (ProDG)
  • Die Abgeordnete Kathy Elsen (ProDG)
  • Der Abgeordnete Colin Kraft (CSP)
  • Die Abgeordnete Jolyn Huppertz (CSP)
  • Der Abgeordnete Gregor Freches (PFF)

Die Politiker hatten viele Fragen und Anmerkungen für die Jugendlichen, aber auch die Jugendlichen hatten noch viel zu sagen. Es wurde betont, dass das Jugendparlament keine Eintagsfliege sein sollte, und dass die Handlungsempfehlungen in den dafür zuständigen Ausschüssen bearbeitet würden.

Die Handlungsempfehlungen

1. Wir empfehlen, die Schülerkarten an den Sekundarschulen zu vereinheitlichen, um eine sichere Informationsquelle für Schüler*innen zu gewährleisten. Die Schülerkarte soll mit einem QR Code versehen sein, der auf eine zentralisierte Website führt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Publizierung, die sowohl analog als auch
digital erfolgen können. Eine Möglichkeit ist beispielsweise ein Brief, der auf die
Website aufmerksam macht und zur Teilnahme an einer Informationskonferenz
einlädt. Eine weitere Option wäre die digitale Verbreitung von Informationen über
soziale Medien oder E-Mail-Marketing. In jedem Fall ist es wichtig, die Zielgruppe
und ihre bevorzugten Kanäle zu berücksichtigen, um eine erfolgreiche Verbreitung
der Informationen zu gewährleisten. Die Website soll attraktiv gestaltet werden.

 

2. Wir empfehlen, dass die Website folgende Rubriken beinhaltet:

  •  Stellenangebote für Jugendliche:
    – Studentenjobs
    – Ferienjobs
    – Praktika
    – Freie Ausbildungsstellen
  • Veranstaltungen für Jugendliche
  • gesellschaftspolitisches Engagement und Freiwilligenarbeit

 

3. Wir empfehlen Unternehmen, ihre Praktika- und Stellenangebote sichtbarer zu machen, indem sie diese Informationen in der zentralisierten Website einpflegen.

4. Wir empfehlen eine Erweiterung des Stipendiensystems für Mangelberufe. Die DG
würde ein Studium außerhalb der DG finanziell unterstützen mit der Voraussetzung, dass die Studierenden sich nach Abschluss ihres Studiums eine gewisse Zeit
dazu verpflichten, in Ostbelgien zu arbeiten. Ansonsten müsste die bisher erhaltene Summe zurückgezahlt werden.

5. Wir empfehlen, dass Unternehmen ihre Vorteile für Arbeitnehmer und ihre Stellenanzeigen attraktiver und sichtbarer auf ihrer Webseite gestalten. Beispiele von Vorteilen sind Urlaubstage, flexible Arbeitszeit, Home Office, Aufstiegschancen, Fortbildung, flache Hierarchien, Zusatzleistungen, Firmenrente, Handyvertrag,
kostenlose Sportprogramme oder Vergünstigungen (bspw. Chèques Repas – Edenred bzw. Sodexo).

 

Teilnehmer:
Leon Steyns, James Wagner, Yannick Tychon, Syna Franck, Hans Christian Dinter, Laurena Marx, Elena Cormann, Delia Rennertz, Simon Hugot, Thea Kamdoum – Nankam, Lars Seifert, Philip Solheid, Julian Reinertz, Gereon Langer, Manon Steenhout, Natascha Freisen, Céline Richardy, William Falkenberg, Damir Lübcke, Soraya Piel, Yannick Wertz.