Podiumsdiskussionen in „Leichter Sprache“

Podiumsdiskussionen zu den Gemeinschaftswahlen 2019
Das erste Mal wählen und sich mit den Parteien auseinandersetzen - das kann schwierig sein. Darum haben wir gemeinsam mit dem Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Alteo, dem Institut für Demokratiepädagogik, den Jugendinformationszentren Infotreff und JIZ und Jugend und Gesundheit zwei Podiumsdiskussionen in "Leichter Sprache" organisiert. Keine langen Schachtelsätze, sondern klare Aussagen waren das Motto!

Am 9. Mai fand zwischen 10 und 12 Uhr im Triangel Sankt Vith eine der beiden Podiumsdiskussionen mit über 300 Sekundarschulschülern der Oberstufe statt. Für die Schüler, unter ihnen viele Erstwähler, eine Möglichkeit, sich ein Bild von den sechs Kandidaten und ihren Parteien zu machen. Zu Gast waren Antonios Antoniadis (SP), Michael Balter (VIVANT), Colin Kraft (CSP), Oliver Paasch (ProDG), Inga Voss-Werding (ECOLO) und Isabelle Weykmans (PFF). Sie alle stellten sich den Fragen, die die Moderatorin Tomke Lask ihnen stellte. Die Inhalte kamen dabei von den Schülern selber: Ob die Einführung in ein Bürgerkundefach, wo über gesellschaftliche Themen wie Politik oder Steuern, eine verpflichtende Schnupperwoche für alle Schüler oder die Vorschläge der Parteien zur Bekämpfung des Klimawandels. Schließlich hatten die Schüler auch direkt vor Ort die Möglichkeit, Fragen zu stellen: Sei es zum Auswendiglernen in Schulen oder zu den Schwerpunkten der Parteien.

Die Politiker waren während ihrer Antwort zum einen gebeten, sich in Leichter Sprache auszudrücken. War dem nicht so, hatten die Schüler die Möglichkeit mittels eines Stoppschildes, den Kandidaten auf dem Podium zu verstehen zu geben, dass sie nicht verständlich genug sprechen. Zudem hatte jeder Kandidat eine Redezeit von 15 Minuten, wodurch sie ihre Zeit selber regulierten und sich eher auf das Wesentliche konzentrierten, als um den heißen Brei zu reden.

Zur Auflockerung wurde die Veranstaltung auch interaktiv, denn Politiker und Schüler mussten zu verschiedenen Aussagen wie wählen ab 16 mit Hilfe von grünen und roten Kärtchen Stellung beziehen. Auch mussten die sechs Kandidaten Anfangssätze ergänzen, beispielsweise, was sie von den Klimamärschen halten.

So endete die erste Podiumsdiskussion und war auch für die Schüler aufschlussreicher als im Vorhinein angenommen. Der BRF hat einen kurzen Video-Beitrag zu der Veranstaltung im Süden gemacht. Auch gibt es ein kleines Aftermovie:

Eine Woche später fand die zweite, diesmal für alle öffentliche Podiumsdiskussion im Parlament statt. Nur zwei neue Gäste kamen dabei dazu: Harald Mollers (proDG) ersetzte Oliver Paasch und Alain Mertes (Vivant) Michael Balter. Die vier anderen Parteien schickten die selben Vertreter. Norbert Nicoll führte diesmal durch den Abend, an dem über 150 Teilnehmer, davon die Hälfte unter 30 Jahren, teilnahmen. Weil der Plenarsaal im Parlament nur für 115 Zuhörer ausgestattet ist, wurden die Podiumsdiskussion auch ins Foyer auf einem Bildschirm live übertragen.

Das Konzept war das gleiche, allerdings variierten die Themen: Diesmal ging es um Fachkräftemangel, Mehrsprachigkeit oder Mobilität. Zusätzlich gab es am Ende für jeden Kandidaten, der seine Redezeit von 15 Minuten nicht aufbrauchte, Fragen speziell für seine Partei. Dadurch wurde jeder aus der Reserve gelockt, sodass die Teilnehmer mehr über die Parteien und ihre Visionen zu lernen.

Abschließend schauen wir auf zwei sehr erfolgreiche Veranstaltungen zurück!